Psychosomatische Beschwerden sind häufig. Sie machen etwa 20-40% der Besuche bei Ärzt:innen aus.
Jeder Mensch neigt unter Stress zu psychosomatischen Beschwerden. Auch Kinder können solche Beschwerden haben. Das Spektrum der Leiden ist sehr breit.
Am häufigsten sind körperliche Symptome, die durch akuten Stress entstehen. Dabei spielt das vegetative Nervensystem eine Rolle, aber auch Stresshormone. Unser Organismus funktioniert dann nicht mehr so, wie wir uns das wünschen. Die Folgen sind körperliche Beschwerden oder auch Schlafstörungen.
Bei akutem Stress reagiert der Mensch z.B. mit Herzklopfen, Schwitzen, Verdauungsstörungen, Rücken- und Nackenverspannungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen.
Chronischer Stress kann ausserdem Auswirkungen haben auf das Herzkreislauf-System, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Unter chronischem Stress reagieren wir oft deutlich empfindlicher. Das wiederum bereitet oft Schmerzen und kann krank machen.
Bei rein körperlichen Erkrankungen liegt die Ursache in einer nachweisbaren strukturellen Veränderung eines Organs (z.B. eine Darmentzündung, die Verdauungsbeschwerden auslöst).
Psychosomatische Körpersymptome entstehen oft, weil die Organe nicht richtig funktionieren. Deshalb nennt man sie auch «funktionelle Körpersymptome». Zum Beispiel kann Arbeitsstress über Hormone und das Nervensystem Probleme im Verdauungstrakt verursachen.
Ob Beschwerden also rein körperlich oder psychosomatisch sind, lässt sich nicht so leicht feststellen. Deshalb geht die Abklärung häufig «zweigleisig» vor.
Wer psychisch krank ist, leidet an veränderten Gefühlen, Gedanken, oder an einem veränderten Verhalten. Dagegen stehen bei psychosomatischen Erkrankungen die körperlichen Beschwerden im Zentrum.
Kombinationen von organischen, psychosomatischen und psychischen Beschwerden sind sehr häufig.
So kann ein:e Patient:in ein Magengeschwür gleichzeitig wegen Stress und wegen schädlichen Magen-Bakterien haben. Oder eine Person kann zunächst jahrelang psychosomatische Beschwerden haben wegen Stress, dann einen Herzinfarkt erleiden und schliesslich depressiv werden.
Fast alle Erkrankungen können durch unser Umfeld verstärkt werden. Die moderne psychosomatische Medizin berücksichtigt dies und schaut sowohl biologische, psychologische wie soziale Aspekte an.
Viele körperliche Beschwerden sind weder eindeutig organisch noch eindeutig psychisch zu erklären. Diese Beschwerden erklären sich erst im Zusammenspiel von Umfeld, Befinden, Körperwahrnehmung und Körperfunktion. Die Psychosomatische Medizin ist die Spezialisierung fürs Ganze.
William Osler, ein wichtiger Begründer der modernen Medizin, sagte: «Der gute Arzt behandelt die Krankheit; der hervorragende Arzt behandelt den Patienten, der die Krankheit hat».
Im Zentrum steht der Respekt vor der einzelnen Person. Der Arzt, die Ärztin schaut sich also einerseits den Körper genau an, achtet andererseits aber auch darauf, wie sich das Gegenüber insgesamt fühlt.
Ein gesundheitliches Problem bedeutet stets sowohl eine objektiv feststellbare Krankheit als auch das subjektive Erleben von Leid.
Ein wichtiges Ziel jeder Behandlung ist, dass die betroffene Person Möglichkeiten erkennt, die ihr helfen, positiv auf die eigene Gesundheit einzuwirken. Die Beschwerden sollen so gelindert werden. Je nach Problem können dabei gleichzeitig mehrere Methoden zum Zuge kommen.
Der Titel in Psychosomatischer Medizin ist eine staatlich-registrierte, höhere Zusatzausbildung. Diese Ausbildung kann nur absolvieren, wer sowohl ein Medizinstudium als auch eine Facharztausbildung (FMH-Titel) abgeschlossen hat.
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